Ein vergessener Gedenktag

Der Theologe und Philosoph David Berger weist in seinem lesenswerten Blog Philosophia Perennis darauf hin, daß heute, am 7. Oktober, ein für die historische Entwicklung Europas bedeutender Gedenktag ist.  Am 7. Oktober 1571 schlug eine Flotte unter dem Kommando des außerehelichen Sohnes Kaiser Karls V. und der Regensburger Bürgertochter Barbara Blomberg, Don Juan d‘ Austria, eine zahlenmäßig weit überlegene Kriegsflotte des osmanischen Reiches bei Lepanto, in der Nähe des heutigen Patras an der griechischen Westküste. Der damalige Papst Pius V., der am Zustandekommen der von christlichen Staaten gestellten Flotte wesentlich beteiligt war, erhob diesen 7. Oktober zu einem  Feiertag und widmete ihn der Jungfrau Maria vom Rosenkranz, wobei er offenbar auch auf einen Volksglauben zurückgreifen konnte, der eben dieses Ereignis mit der Fürbitte der Gottesmutter in Verbindung brachte. So waren eben die Zeiten damals, die Menschen konnten sich Großereignisse und ihren Verlauf ohne die Einwirkung himmlischer Mächte  nicht vorstellen. Das galt  wohlgemerkt sowohl für die christliche als auch die muslimische Welt.

Eine Kette von islamischen Eroberungsversuchen über 1000 Jahre

Jene Seeschlacht bei Lepanto war jedoch nur eines in einer Reihe von kriegerischen Ereignissen, die davon gekennzeichnet waren, daß das Osmanische Reich und damit der Islam immer wieder Anläufe unternahm, Europa zu erobern. Schon im Oktober des Jahres 732 n. Chr. war ein muslimisches Heer bis  nach Nordfrankreich  vorgedrungen, wo es in der Schlacht bei Tours und Portiers von Karl Martell entscheidend geschlagen wurde.  Und auch die Seeschlacht bei Lepanto 1571 war nicht die letzte Niederlage muslimischer Heere. Die zweite Belagerung Wiens 1683 mit ihrem dramatischen Verlauf, in dem unter anderem die polnischen Lanzenreiter unter König Jan Sobieski, die badischen Truppen unter ihrem Markgrafen, dem berühmten „Türkenlouis“, aber auch ein starkes lothringisches Kontingent unter seinem Fürsten Karl, in der Schlacht am Kahlenberg die Niederlage des osmanischen Feldherrn Kara Mustafa besiegelten, ließ den türkischen Sultan noch nicht aufgeben. Schlusspunkt war erst die Schlacht bei Peterwardein am 5. August 1716,  in der Prinz Eugen von Savoyen die Türken vernichtend schlug. Dieses Ereignis veranlasste den damaligen Papst,  den bereits existierenden Feiertag 7. Oktober in den römischen Kalender aufzunehmen.

Wer stellte sich dem Islam entgegen?

Dieser kurze geschichtliche Abriß sollte ein wenig zum Nachdenken anregen. Zunächst fällt auf, daß der Kampf gegen die islamischen Invasoren stets auch maßgeblich von der Kirche, nach der Reformation nur noch von der katholischen Kirche, mitgetragen wurde. Offenbar hatte man in Rom von Anbeginn erkannt, daß es sich beim Islam nicht lediglich um eine konkurrierende andere Religion, sondern um eine religiöse Weltanschauung mit Weltmachtanspruch handelt, die keine andere Religion neben sich duldet. Es fällt allerdings auf, daß nach der Reformation tatsächlich in keinem Falle protestantische Fürsten Kontingente zu den christlichen, genauer gesagt nunmehr nur noch katholischen Heeren stellten. Entweder hatte man auf protestantischer Seite den aggressiven Charakter des Islam nicht erkannt, mindestens aber unterschätzt, oder aber man nahm wohlwollend zur Kenntnis, daß der katholischen Konkurrenz in Gestalt des Islam ein gefährlicher Feind erwachsen war, der eben  diese katholische Konkurrenz mindestens klein halten würde. Im übrigen lagen ja die katholischenLänder zwischen den eigenen Territorien und der islamischen Welt.

Was wäre, wenn….

Zum anderen aber ist es durchaus zielführend, sich einmal vorzustellen, wie die Welt heute aussehen würde, wäre es damals nicht gelungen, den Ansturm  islamischer Heere  nachhaltig abzuwehren. Europa wäre Teil des Osmanischen Reiches geworden, mithin hätte der Islam als Religion Europa  vollständig dominiert. Ein nicht geringer Teil der Bevölkerung wäre mehr oder weniger freiwillig zum Islam übergetreten, der Rest hätte  ein Leben als Bevölkerungsgruppe minderen Rechts gefristet, wie das in der Zeit von 711-1492 im Kalifat von Cordoba – arabisch „al Andalus“  – der Fall war. Entgegen vor allem von politisch korrekten Intellektuellen gern geglaubten Märchen war die muslimische Herrschaft in Spanien keineswegs eine Blütezeit von Kunst und Kultur, Liberalität und Prosperität. Die kleine muslimische Oberschicht lebte natürlich wie Oberschichten zu allen Zeiten gelebt haben, die Masse der Bevölkerung indessen lebte ärmlich, die nichtmuslimische Bevölkerung führte ein Helotendasein.

Vor allem aber müssen wir uns fragen, was eine muslimische Herrschaft, die, weil sie dann ganz Europa unterworfen hätte, für die gesellschaftliche, kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents bedeutet hätte. Hilfreich ist dazu ein Blick auf die Entwicklung der muslimischen Länder seit Entstehung des Islam auf der arabischen Halbinsel. Nicht eine der großen Erfindungen der Menschheit, nicht einmal eine der vielen technischen Weiterentwicklungen, hat ihren Ursprung in irgend einem islamischen Land. Bis heute ist  der Anteil der weltweit erteilten Patente an Erfinder und Ingenieure aus islamischen Ländern verschwindend gering, genau genommen nicht erwähnenswert. Die Entwicklung von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft ebenso wie die Entwicklung von der feudalen Gesellschaft zur Demokratie hat ausschließlich im christlichen Europa, und nach Besiedlung des amerikanischen Kontinents durch europäische Auswanderung, auch dort stattgefunden. Im Umkehrschluß heißt das, daß ein muslimisches Europa  diese Entwicklung mit Sicherheit nicht  durchgemacht hätte. Weder Europa, noch Amerika, noch die heute prosperierenden asiatischen Staaten, die diese wissenschaftlich-technische Entwicklung erst von den europäischen und amerikanischen Staaten übernommen haben, wären aus ihren archaischen und vorindustriellen Lebensformen herausgewachsen. Die Welt wäre sowohl gesellschaftlich, als auch kulturell und vor allem wirtschaftlich immer noch auf dem Stand, auf dem sie im frühen Mittelalter war. Denn nichts anderes kann man bei Lichte besehen den heutigen islamischen Staaten attestieren. Deren Reichtum, soweit vorhanden, stammt ausschließlich  aus Bodenschätzen, vor allem Erdöl. Wo derartiges nicht vorhanden ist, etwa in Bangladesch, herrschen Armut und Not, ist man Naturkatastrophen hilflos ausgesetzt und von Demokratie kann keine Rede sein, von Kultur erst recht nicht. Natürlich könnten auch Europa und Amerika nicht so viele Menschen ernähren, wie sie es heute ohne weiteres können. Die Anziehungskraft Europas für Einwanderer aus Vorderasien und Afrika wäre allerdings wohl nicht sehr groß. Ob das unter diesen Umständen ein Segen wäre, wollen wir einmal dahingestellt lassen.

Setzt diesen Tag auf den Stundenplan der Schulen!

Der 7. Oktober ist ein zu Unrecht mehr oder weniger vergessener Feiertag. Man sollte ihn doch auf die Stundenpläne der Schulen setzen und an diesem Tage wenigstens eine Schulstunde den glücklicherweise  abgewehrten islamischen Eroberungsversuchen widmen, nicht ohne  den Schülern zu sagen, daß anderenfalls Deutschland eher Bangladesch als Kuwait wäre, wobei auch letzteres  angesichts des von unzähligen Verboten strotzenden Islam kein Vergnügen für die Bevölkerung wäre.

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