Man hat die Szene noch vor Augen. Letzten Sonntag in Kassel, als ein Mann im Clownskostüm der AfD-Politikerin Beatrix von Storch eine Sahnetorte ins Gesicht warf. Der zweite Mann hatte das ja gefilmt und sofort ins Internet gestellt. Nun ist es das Verdienst der FAZ, die Hintergründe dieser Aktion aufgedeckt zu haben. Es handelte sich nämlich, man lese und staune, um ein Forschungsprojekt im Bereich der „Aktionskunst“. Die Täter, und angesichts einer Straftat ist diese Bezeichnung allein angemessen, waren Mitglieder des sogenannten „Peng! Collektive“. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein von der Kulturstiftung des Bundes gefördertes Projekt, bei dem es sich um folgendes handeln soll:
„Die Aktionskünstler/innen des Leipziger „Peng! Collektive“ gründen gemeinsam mit dem Schauspielhaus Dortmund die fiktive PR-Agentur ‚Die Populisten‘. In sechs Eskalationsstufen erforschen ‚Die Populisten‘ die Möglichkeiten politischer Aktionskunst im Stadtraum sowie im Netz, im Fernsehen und im Theater. Themen sind der Rechtsradikalismus in Dortmund sowie die nordrhein-westfälische Waffenproduktion für den internationalen Markt.“ Gefördert wird das Ganze offenbar aus einem Spezialfonds mit dem schönen Namen „Doppelpass“, der mit 2,25 Millionen € die „Kooperation von freien Gruppen und festen Tanz-und Theaterhäusern“ unterstützt. Derartiges Geschwurbel hätte man früher als höheren Blödsinn bezeichnet. Auf den Mülldeponien der mit öffentlichen Geldern hochsubventionierten Theater und ihrem Umfeld wachsen offenbar auch solche Sumpfdotterblumen.
Nun könnte man dieses Milieu, das sicherlich ein weites Forschungsfeld für Psychoanalytiker sein könnte, sich selbst überlassen. Wo ein paar bekiffte Möchtegernkünstler sich ihre bizarren Phantasien ausmalen, brauchte niemand anders hinzugehen. Leider wird dieses Milieu jedoch mit Steuergeldern finanziert. Ohne diese Gelder wäre es nicht lebensfähig. Das beweist zusammen mit anderen Abstrusitäten unseres Kulturbetriebes, daß Kunst und Kultur zu wichtig sind, um sie allein solchen Leuten zu überlassen, die aus diesem Milieu kommen. Wären in den Kultus- und Wissenschaftsministerien sowie den einschlägigen Stiftungen stattdessen Beamte mit einem akademischen Hintergrund als Juristen, Betriebswirte oder Naturwissenschaftler für diese Szene, insbesondere ihre Finanzierung zuständig, so würde allein schon diese Personalauswahl sicherstellen, daß für solchen Unfug kein Geld zur Verfügung steht. Das hätte zur Folge, daß dieser Quatsch völlig unterbleibt. Und Deutschland wäre ein kulturell höher stehendes Land als vorher.
Das beweist eindrücklich, dass heutzutage jeder Quatsch gefördert wird, um die Bevölkerung zu verdummen und von anderen Dingen abzulenken – getreu dem Ausspruch des römischen Dichters Juvenal: „Brot und Spiele“.
Nachtrag: Wobei die Spiele fast noch wichtiger zu sein scheinen als das Brot.
Es ist mehr als Quatsch, es ist gefährlich.
Man stelle sich vor, die Frau von Storch hätte unbekannterweise eine Erdnussallergie und statt einer Sahnetorte eine Nusstorte mit Erdnussbeteiligung appliziert bekommen. Dies hätte tödlich ausgehen können, selbst mikro-Gramm können zu einem anaphylaktischen Schock führen. Es handelt sich hier letztlich um eine kriminelle Vereinigung, die Finanziers sind mit beteiligt und sollten Konzequenzen ihres Handelns erfahren. Einem wiefen Anwalt wird dazu vielleicht etwas einfallen.
Die Hoffnung des Verfassers kann ich nicht teilen, weder Juristen, Betriebswirte oder Naturwissenschaftler sind heutzutage eine Garantie für verantwortliches adäquates Handeln. So wie Journalisten beim Springer Verlag eine Verhaltenserklärung bezüglich der USA und Israel abzugeben haben, gelten in anderen Berufen ähnliche Regeln; etwa in Bezug zur Energiewende und Klimapolitik bei Forschungsinstitutionen.