Wer nicht mit dem grünen Zeitgeist geht…

Die Nachrichten aus Absurdistan reißen nicht ab. Dafür sorgt das Milieu unserer besserverdienenden Bessermenschen zuverlässig. Man glaubt an eine historische Gesetzmäßigkeit, wonach die überkommene Gesellschaftsordnung, vor allem ihre bürgerlichen Regeln, einfach dem Neuen, Besseren weichen müssen. „Neu“ ist dabei ein Wert an sich, „Alt“ demgemäß ein Unwert an sich. Der gesellschaftliche Fortschritt muß zwangsläufig zur Auflösung der Ethnien und Konstruktion neuer Entitäten führen, die wie weiland die Legierung von Kupfer und Zinn das neue Metall Bronze schuf, den neuen Menschen mit der Summe der Eigenschaften der in dieses Amalgam eingeschmolzenen Völker, natürlich nur ihrer besten, hervorbringt. Wer sich dem verschließt und etwa hartnäckig an überkommenen gesellschaftlichen Werten und Traditionen festhält, und sich gar unter Seinesgleichen, Leuten also mit gleicher Muttersprache, gleicher Kultur und gleicher Lebensweise wohlfühlt, wohler jedenfalls als unter Leuten, die ganz anders sind, der versündigt sich eben gegen den Fortschritt der Menschheit. Vermutlich wünscht er sich heimlich die Rückkehr Hitlers herbei.

Beispiele gefällig?

Der österreichische Sänger Andreas Gabalier ist populär und deswegen natürlich erfolgreich. Er selbst und seine Fans ordnen ihn als Volksrocker ein. Ihm haftet etwas vom Naturburschen an. Unumwunden bekennt er sich auch zu seiner Heimat und ihren Traditionen. Zum Liebling der Linken wird man damit nicht. Nun will man ihm in München den Karl-Valentin-Orden verleihen. Darob hat sich nun ein Entrüstungssturm im Blätterwald erhoben. Dieser, laut Süddeutscher Zeitung, besser bekannt als Prantlhausener Bote, „testerosteronstrotzende Schnulzenrocker“ (da schimmert der Neid des nicht ganz so vitalen Journalisten durch), dieser rechtspopulistische, homophobe und frauenfeindliche Kotzbrocken darf doch nicht einen solchen Münchner Hausorden bekommen, wie den nach Karl Valentin benannten. Denn damit würde er doch zu den allseits angesehenen gesellschaftlichen Vorbildern gehören. Bei einem, den ganzen Unfug der vorigen Zeilen wollen wir hier nicht wiederholen, geht das halt nicht.

Rainer Meyer, der zunächst in der FAZ und nun in der WELT als „Don Alphonso“ die Merkwürdigkeiten unserer Zeit gekonnt aufspießt, und dabei in der Tat eine liberalkonservative, bildungsbürgerliche und bodenständige Grundhaltung offenbart, ist deswegen naturgemäß nicht unbedingt der Liebling der linksgrünen Schickeria.  Er ist allerdings ganz gewiß kein Freund der CSU, noch weniger der AfD. Von den Parteien links davon hält er offenbar aber auch nichts. Sein Platz ist zwischen allen Stühlen, und da fühlt er sich auch wohl. Aus der AfD klingt es in seine Richtung: „linker Alpenlümmel“, von links schallt es: „rechter Provokateur“. Nun ist er in die Jury des Medienpreises Parlament berufen worden.

Das geht ja gar nicht. Nachdem die Mitglieder dieser Jury leider vom Bundestagspräsidenten und nicht der grünen Vizepräsidentin berufen werden, mußte sich unsere Bundesempörungsbeauftragte natürlich über diese Personalie echauffieren. Don Alphonsos Kolumnen sind für sie offenbar Anathema. Wörtlich: „Für mich hat die Meinungsfreiheit dann Grenzen, wenn sie zur Verhetzung führt, wenn Haß gepredigt wird, und wenn soziale Gruppen ausgegrenzt und verhetzt werden.“ Unsere Bundesempörungsbeauftragte hat in einem Satz immerhin zwei mal die Hetze, einmal den Haß und einmal die Ausgrenzung untergebracht. Dabei fällt dieser Flachdenkerin natürlich nicht auf, daß sie selbt ausgrenzt. Nämlich alle, die nicht so denken wie sie selbst. Das ist für sie aber auch offenbar das Substrat abweichender Meinungen, die in Deutschland deswegen auch nicht geäußert werden dürfen. Anders läßt sich ja die Bezugnahme auf die Meinungsfreiheit – Art. 5 Abs. 1 GG – nicht verstehen. Die politische Religion unserer Zeit, der Glaube an den historischen gesellschaftlichen Wandel hin zur besten und vollkommensten Gesellschaft aller Zeiten, bedarf offenbar desselben Schutzes, wie das Christentum zu den Zeiten der (un)heiligen Inquisition. Ketzer müssen nun einmal auf den Scheiterhaufen. Dem Vernehmen nach haben ehemalige Mitglieder jener Jury Claudia Roth beigepflichtet. Indessen wollten sie das doch nicht öffentlich tun. Wovor haben die eigentlich Angst? Äußerungen dieser Art finden in den deutschen Medien nahezu ausschließlich Beifall. Es ist frei von jeglichem Risiko, auf die Ausgegrenzten einzuschlagen.

Ein Dorn im Auge des fortschrittlichen, politisch korrekten Milieus ist offenbar der deutsche Handballsport. Wer auch nur gelegentlich die Spiele der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der vor kurzem ausgetragenen Weltmeisterschaft gesehen hat, dem muß jedenfalls dann, wenn er über ein gefestigtes linksgrünes Weltbild verfügt, einiges aufgefallen sein. Die Mannschaft bestand ausschließlich aus weißen jungen Männern mit typisch deutschen Nachnamen, was aufgrund der langen gemeinsamen Geschichte von Deutschen und Böhmen selbstverständlich auch für den blonden, blauäugigen Hünen Patrick Wiencek zutrifft. Und diese Burschen sangen auch noch aus vollem Hals die Nationalhymne! Mehr noch, man hörte in Interviews, daß dies für sie große emotionale Bedeutung hatte, auch die Wahrnehmung, daß das Publikum in der Halle lautstark mitsang. Das geht ja gar nicht! Lauter biodeutsche Burschen, Nationalhymne, nationale Gefühle, dazu ein typisch deutscher Sport. Da muß etwas unternommen werden! Die Funktionäre des Deutschen Handballbundes haben das offenbar auch gemerkt und versprochen, der Handball werde „vielfältiger“ werden. Man brauche vor allem Spieler mit Migrationshintergrund. Sonst bekäme man ja auch ein Problem mit demNachwuchs. Migrantenkinder könne man so nicht für den Handball gewinnen. Das sei alles zu sehr typisch deutsch.

Daß dies auch sachlich Unfug ist, konnte jeder sehen, der die übrigen Nationalmannschaften betrachtete. Die Zahl der offensichtlich nicht aus Mitteleuropa stammenden Spieler etwa in der französischen oder spanischen Nationalmannschaft war nicht zu übersehen. In den Bundesligaklubs spielen natürlich Sportler aus aller Herren Länder. Das Bild von den ausschließlich weißen, blonden und blauäugigen Handballern trifft da augenscheinlich nicht zu. Im übrigen fragt man sich, was daran schlecht sein könnte, wenn sich in bestimmten Sportarten vorwiegend Sportler finden, die ethnisch Deutsche sind. Das gilt im übrigen für Hockey, Eishockey, Schwimmen oder Tennis ähnlich. Doch für den deutschen Zeitgeistgläubigen ist das alles vorgestrig, riecht nach Reichssportbund und KdF. Deswegen muß dann auch der Sport insgesamt auf die progressive multikulturelle Linie gebracht werden.

Damit des Wahnsinns nicht genug. In Oberbayern (!) sollen nun auch in Grundschulen(!) zusätzliche Toiletten für Kinder eingebaut werden, die sich weder für Mädels noch für Buben halten. Wieviele pro Zehntausend das eigentlich sein sollen, vor allem, wieviele das lange vor der Pubertät überhaupt merken, verrät man uns allerdings nicht. Ist ja auch egal, es geht um’s Prinzip. Es ist ja aus der Sicht der gesellschaftlich fortschrittlichen Grünen, Linken und sonstigen Verrückten unbedingt erforderlich, schon den Kleinsten einzutrichtern, daß es mindestens 384 Geschlechter gibt, daß es völlig normal ist, kreuz und quer, mal homo, mal hetero, mal was weiß ich zu vö…., daß man zwei Väter, vielleicht auch zwei Mütter, vielleicht auch eine kleine WG, als „Eltern“ hat und dergleichen Stuß mehr. Ob hier ein Zusammenhang damit besteht, daß gerade im Münchner Speckgürtel die Zusammensetzung der Bevölkerung weniger ursprüngliche oberbayerische Einwohner, als vielmehr Zuwanderer aus dem moralisch und wirtschaftlich verkommenen deutschen Norden aufweist, wollen wir einmal dahinstehen lassen. Absurdistan ist in Deutschland halt überall.


   

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